Wie befähigt man Menschen für wissensintensive Tätigkeiten, in denen Problemstellungen immer komplexer werden und das dafür erforderliche Wissen sich permanent verändert? Es braucht eine grundlegende Neukalibrierung der schulischen und beruflichen Bildung:
- weniger Wissensvermittlung, mehr Kompetenzentwicklung
- weniger Gießkanne, mehr Individualisierung
- weniger Fächertrennung, mehr ganzheitliche Bildung
- weniger Fremd‑, mehr Selbstbestimmung
Um sich selbstorganisiert und kreativ in neuen Problemstellungen zurecht zu finden, braucht es meist nicht so viel Wissen, jedoch ausgeprägte Kompetenzen. Es braucht Problemlösekompetenz, um Problemstellungen in geeigneter Weise zu analysieren, reflektieren und zu lösen. Es braucht Medienkompetenz, um beispielsweise mithilfe des Internets oder Social Collaboration Fragestellungen zu beantworten. Es braucht Teamkompetenz, um gemeinsam mit einem ganzheitlichen Blick eine höhere Qualität in der Problemlösung zu erlangen. Und es braucht Entscheidungskompetenz, um zu einem gereiften praxistauglichen Entschluss zu gelangen.
Kompetenzen lassen sich nicht frontal vermitteln. Sie entstehen im Tun aus ganz konkreten Erfahrungen. Dabei spielt das sog. Workplace Learning in der Personalentwicklung der Zukunft eine entscheidende Rolle. Das Lernen findet hierbei anhand der realen beruflichen Anforderungen statt, so dass ein wesentlich höherer Lerntransfer erreicht wird. Das Konzept des Workplace Learning geht jedoch weit über die bekannten Ansätze des Coaching-on-the-Job hinaus. Es ist Baustein einer persönlichen Lernumgebung, aus der der Mitarbeiter selbstorganisiert die Impulse auswählt, die ihm in der konkreten Situation von Nutzen sind.
Lernen on demand, so unsere vierte These zur Zukunft der Arbeit, wird das neue Paradigma der Personalentwicklung.
In diesem Zusammenhang wurde der Begriff der Persönlichen Lernumgebung geprägt. Gemeint ist eine Art Marktplatz an Wissens- und Bildungsangeboten, der dem Mitarbeiter permanent bereitgestellt wird und in der er auch eigenes Wissen weitergeben und teilen kann. Aus diesem Marktplatz kann er sich je nach individuellen Bedürfnissen in Echtzeit bedienen. Um jedoch auch die zielgerichtete Entwicklung zu unterstützen, wird dem Mitarbeiter ein intelligenter digitaler Lernassistent bereitgestellt, der die Lerngewohnheiten und ‑fortschritte des Mitarbeiters beobachtet und entsprechend adaptiv geeignete Angebote zur Verfügung stellt.
Die Angebote auf dem Marktplatz können vielfältig sein: Das können klassische Wissen vermittelnde Angebote sein, oft jedoch in wesentlich kleineren Sequenzen wie z.B. kurzen Videoclips aufbereitet. Diese werden ergänzt durch Angebote sozialen Lernens wie Wikis, Communities of Practice, Diskussionsforen oder Coaches.
Learning on Demand setzt permanente Investitionen in die Weiterentwicklung der Lernangebote voraus. Die Relevanz, Wirksamkeit und Attraktivität für den Lernenden ist dabei immer weiter fein zu justieren. Die Personalentwicklung hat die Verantwortung, den Mitarbeitern eine attraktive persönliche Lernumgebung bereitzustellen, welche die unternehmerischen Zielstellungen und die individuellen Lernbedürfnisse in Einklang bringt. Für mehr Lernerfolg und höheren Spaß beim Lernen.
Wenn das Arbeiten zukünftig immer stärker selbstorganisiert stattfindet und die Personalentwicklung die Angebote bereitstellt für Workplace Learning, welche Aufgabe und Rolle kommt dann den Führungskräften der Zukunft zu? Dieser Frage widmen wir uns in nächste Woche in unserer abschließenden fünften These zur Zukunft der Arbeit.
Unsere LeadGreen® Impulse sollen Ihnen, Ihrem Unternehmen und Team Anregung sein für die Gestaltung Ihrer eigenen ZukunftsAgenda.
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