Im Zuge der Neuausrichtung der IFTEC wurde die Ausrichtung der Unternehmensorganisation auf eine Wachstumsstrategie als Ziel festgelegt. Im Rahmen dessen wurde die Entwicklung einer wachstumsorientierten Unternehmens- und Führungskultur nach Grundsätzen der Mitarbeiter- und Kundenorientierung als zentrales Ziel definiert. Die Projekte „Entwicklung von Führungsgrundsätzen“ (2011) sowie die „Verankerung der Führungsgrundsätze“ (2013) haben bei der IFTEC GmbH & Co. KG einen Schwerpunkt für eine wachstumsorientierte Führungskultur dargestellt.
Im Austausch mit dem Geschäftsführer Bernd Bleck, der zugleich Leiter beider Projekte war, blickt CONTAS gemeinsam auf die Veränderungsprojekte zurück und zieht Bilanz.
CONTAS: Herr Bleck, was waren die zentralen Beweggründe die Projekte bei der IFTEC anzustoßen?
Herr Bleck: Wir haben bei der IFTEC einen Neuausrichtungsprozess für mehr Wachstum im gesamten Unternehmen angestoßen. Das Gesamtprojekt haben wir in drei Teilprojekte unterteilt: Das erste Teilprojekt war die Kundenorientierung, dass sich u.a. mit Fragen auseinandersetzte wie: Wie agieren wir im Markt? Wo sind unsere Stärken? Wie können wir uns im Markt positionieren?
[learn_more caption=„Das 2. Teilprojekt: Produktentstehungsprozess“] Das zweite Teilprojekt beschäftigte sich mit dem Produktentstehungsprozess – sprich, wir wollten untersuchen, wie unsere internen Prozesse und Leistungen für Kunden künftig effizienter und werthaltiger werden können. Das dritte Teilprojekt war Personal und Führung und somit der kulturelle Aspekt der Veränderung. Aus meiner langjährigen Berufserfahrung war mir von Anfang an klar, dass die Strategie- und Unternehmensentwicklungsprojekte, wenn man diese von kulturellen Themen loslöst, nicht zum Erfolg führen. Die kulturellen Themen waren auch der Anknüpfungspunkt mit der CONTAS.[/learn_more]
CONTAS: Was waren die Ziele und Inhalte der schon angesprochenen Projekte mit der CONTAS und welchen Beitrag leisten die Projekte aus Ihrer Sicht zu den Zielen Ihres Unternehmens?
Herr Bleck: Es ging ganz klar darum, das Wachstum der IFTEC voran zu treiben, auch wenn es bei der IFTEC zwei Punkte gibt, die vermeintlich nicht voneinander zu trennen sind: Wachstum und Kostenoptimierung.
[learn_more caption=„Hohe Beteiligung und Einbindung aller als Erfolgsfaktor“] Dadurch dass wir keine fertigen Produkte haben, die wir auf Lager fertigen, sondern das Know-how der Mitarbeiter als Serviceleistung vermarkten, war klar, dass der Beitrag in Form der intensiven Mitnahme der Belegschaft zur Zielerreichung beiträgt. Wir haben uns deshalb entschieden, die Führungskräfte als Treiber der Veränderung von Anfang an intensiv mit einzubeziehen. Deswegen haben wir auch mit den Führungskräften gemeinsam die Führungsgrundsätze entwickelt und die Verankerung derer in der gesamten Mannschaft forciert.[/learn_more]
CONTAS: Welche Ergebnisse sollten mit den neuen Führungsgrundsätzen als interne Servicequalität kundenfokussierter Mitarbeiterführung konkret erreicht werden?
Herr Bleck: Das Thema Führungsgrundsätze im Sinne kundenfokussierter Mitarbeiterführung als interne Servicequalität ist gerade ein aktuelles Thema, dass die hohe Bedeutung nochmals besonders hervorhebt. Unabhängig davon war uns klar: Wenn man Führungsgrundsätze nur von „oben“ vorgibt, führt dies nicht zum Erfolg.
[learn_more caption=„Dialogkompetenz für höhere Führungsqualität“] So haben wir auch in den Grundsätzen festgelegt, dass sich die Führungskräfte regelmäßig mit ihren Teams über die Ziele und Aufgaben austauschen. Das gab es vorher in dieser Form bei uns nicht und ist zu einer neuen internen Servicequalität geworden. Ebenso bei der Verankerung der Führungsgrundsätze. Im Rahmen von Workshops konnten die Mitarbeiter ganz konkret nachfragen, was hinter den einzelnen Grundsätzen steckt und was das für den Arbeitsalltag bedeutet. Genau das hat Frau Schaarschmidt (Mitglied der Geschäftsleitung von CONTAS) in den einzelnen Workshops zwischen Meistern und Mitarbeitern versucht heraus zu arbeiten. Auch die Themen Greifbarkeit der Führungsgrundsätze sowie die Erwartungen der Mitarbeiter von den Führungskräften und umgekehrt wurden im Rahmen dessen intensiv bearbeitet. Dafür haben die Führungskräfte in den einzelnen Workshops ganz zu Beginn die Führungsgrundsätze vorgestellt und auch klar dargelegt, an welchen Themen wir in der nächsten Zeit arbeiten. Damit war jedem Mitarbeiter klar, das hat mein Chef im Fokus und das sind auch Dinge die ich einfordern kann.[/learn_more]
CONTAS: Herr Bleck, was waren rückblickend die zentralen Herausforderungen für die Projektumsetzung?
Herr Bleck:
Projekt „Entwicklung von Führungsgrundsätzen“
Da wir als technischer Servicedienstleister mit überwiegend technisch gewerblich geprägter Mitarbeiterschaft, eher auf Daten, Zahlen und Fakten fokussiert sind, war vor allem die Platzierung der „weichen“ Themen die kulturelle Herausforderung. Eine weitere Herausforderung war wiederum die Verschiedenheit der Führungscharaktere, da jede Führungskraft ihr Verhalten kritisch reflektieren musste. Wir mussten die Teams so zusammenstellen, dass wir die verschiedenen Charaktere miteinander mischen. Der Impuls dafür kam von der CONTAS.
[learn_more caption=„Führungsstandards als Messlatte künftiger Führungskräfte“] Eine große Herausforderung lag letztlich vor allem in der Offenheit des Neuausrichtungsprozesses. Wir konnten keiner der Führungskräfte versprechen, die bei der Entwicklung der Führungsgrundsätze dabei waren, dass Sie auch weiterhin eine Rolle als Führungskraft bei der IFTEC einnehmen werden. Gleichzeitig haben wir ihnen gesagt, dass alles was wir jetzt erarbeiten, eine Messlatte bei der Auswahl der zukünftigen Führungskräfte sein wird, weil Sie auch zu den erarbeiteten Führungsstandards stehen müssen. Projekt: „Verankerung der Führungsgrundsätze“ Die zentrale Herausforderung zeigte sich insbesondere bei den Workshops. Bei den Veranstaltungen ist auf einmal der Chef vor die Mannschaft getreten und hat sich zu den Führungsgrundsätzen bekannt: „Das sind die Führungsgrundsätze, nach denen ich künftig führen werde. An diesen Grundsätzen möchte ich arbeiten und lass ich mich auch messen.“ Dabei hat jede Führungskraft auch über die operativen Ziele des Fachbereiches gesprochen. Das war kulturell neu, solche „weichen“ Faktoren vor der gesamten Mannschaft vorzubringen – vor allem bei unseren gewerblichen Strukturen mit klassischen Meister- und Mitarbeiterrollen.[/learn_more]
CONTAS: Aus Ihren Ausführungen ergibt sich die Frage, wie Sie mit diesen Herausforderungen in Ihrer Rolle als Geschäftsführer, Projektverantwortlicher und Treiber des Wandels umgegangen sind?
Herr Bleck: Vor allem die Präsenz vor Ort war bei der Entwicklung der Führungsgrundsätze entscheidend. Gleichzeitig auch die klare und offene Kommunikation der Geschäftsführung, dass neben den harten Faktoren auch die „weichen“ Faktoren bei der Neuausrichtung für mehr Wachstum berücksichtigt werden – da beide Faktoren wichtig für den Erfolg des Unternehmens sind.
[learn_more caption=„Vorleben und Kommunizieren der Führungsgrundsätze“] Auch beim Ausrollen der Führungsgrundsätze vor der Belegschaft, war die Präsenz der Geschäftsführung in den Veranstaltungen ein starkes Signal. Wir haben unserer Führungsmannschaft verdeutlicht, wie wir in Zukunft bei der IFTEC führen wollen und was damit verbundene Schwerpunkte und Ziele sind. In diesen Veranstaltungen waren auch immer die kompletten Führungsebenen dabei und auch schon die „neuen“ Führungskräfte, die für die Umsetzung unserer neuen Organisationsstruktur notwendig waren. Wir haben damals schon im Auswahlprozess die Führungsgrundsätze genutzt, um potenzielle Kandidaten an diesen zu spiegeln.[/learn_more]
Die IFTEC GmbH & Co. KG ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH und der Siemens AG. Das Unternehmen mit Sitz in Leipzig beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und ist kompetenter Problemlöser bei allen Instandhaltungsfragen im Bereich Fahrweginfrastruktur und Schienenfahrzeuge.
Fortführung des Interviews Change Management in der Praxis: Kundendialog mit Herrn Bleck über die Erfolgsfaktoren des Neuausrichtungsprozesses der IFTEC GmbH & Co. KG
Bildnachweis: zusammengestellte Collage CONTAS mit Logo IFTEC und Foto Bernd Bleck, Geschäftsführer