Exper­ten­in­ter­view Herr Bernd Bleck, Geschäfts­füh­rer IFTEC GmbH & Co. KG über die Ent­wick­lung und Ver­an­ke­rung von Führungsgrundsätzen

Veröffentlicht am 30.06.2015
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Im Zuge der Neu­aus­rich­tung der IFTEC wur­de die Aus­rich­tung der Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on auf eine Wachs­tums­stra­te­gie als Ziel fest­ge­legt. Im Rah­men des­sen wur­de die Ent­wick­lung einer wachs­tums­ori­en­tier­ten Unter­neh­mens- und Füh­rungs­kul­tur nach Grund­sät­zen der Mit­ar­bei­ter- und Kun­den­ori­en­tie­rung als zen­tra­les Ziel defi­niert. Die Pro­jek­teEnt­wick­lung von Füh­rungs­grund­sät­zen“ (2011) sowie die „Ver­an­ke­rung der Füh­rungs­grund­sät­ze“ (2013) haben bei der IFTEC GmbH & Co. KG einen Schwer­punkt für eine wachs­tums­ori­en­tier­te Füh­rungs­kul­tur dargestellt.

Im Aus­tausch mit dem Geschäfts­füh­rer Bernd Bleck, der zugleich Lei­ter bei­der Pro­jek­te war, blickt CON­TAS gemein­sam auf die Ver­än­de­rungs­pro­jek­te zurück und zieht Bilanz.

CON­TAS: Herr Bleck, was waren die zen­tra­len Beweg­grün­de die Pro­jek­te bei der IFTEC anzustoßen?

Herr Bleck: Wir haben bei der IFTEC einen Neu­aus­rich­tungs­pro­zess für mehr Wachs­tum im gesam­ten Unter­neh­men ange­sto­ßen. Das Gesamt­pro­jekt haben wir in drei Teil­pro­jek­te unter­teilt: Das ers­te Teil­pro­jekt war die Kun­den­ori­en­tie­rung, dass sich u.a. mit Fra­gen aus­ein­an­der­setz­te wie: Wie agie­ren wir im Markt? Wo sind unse­re Stär­ken? Wie kön­nen wir uns im Markt positionieren?

[learn_​more caption=„Das 2. Teil­pro­jekt: Pro­dukt­ent­ste­hungs­pro­zess“] Das zwei­te Teil­pro­jekt beschäf­tig­te sich mit dem Pro­dukt­ent­ste­hungs­pro­zess – sprich, wir woll­ten unter­su­chen, wie unse­re inter­nen Pro­zes­se und Leis­tun­gen für Kun­den künf­tig effi­zi­en­ter und wert­hal­ti­ger wer­den kön­nen. Das drit­te Teil­pro­jekt war Per­so­nal und Füh­rung und somit der kul­tu­rel­le Aspekt der Ver­än­de­rung. Aus mei­ner lang­jäh­ri­gen Berufs­er­fah­rung war mir von Anfang an klar, dass die Stra­te­gie- und Unter­neh­mens­ent­wick­lungs­pro­jek­te, wenn man die­se von kul­tu­rel­len The­men los­löst, nicht zum Erfolg füh­ren. Die kul­tu­rel­len The­men waren auch der Anknüp­fungs­punkt mit der CONTAS.[/learn_more]

CON­TAS: Was waren die Zie­le und Inhal­te der schon ange­spro­che­nen Pro­jek­te mit der CON­TAS und wel­chen Bei­trag leis­ten die Pro­jek­te aus Ihrer Sicht zu den Zie­len Ihres Unternehmens?

Herr Bleck: Es ging ganz klar dar­um, das Wachs­tum der IFTEC vor­an zu trei­ben, auch wenn es bei der IFTEC zwei Punk­te gibt, die ver­meint­lich nicht von­ein­an­der zu tren­nen sind: Wachs­tum und Kostenoptimierung.

[learn_​more caption=„Hohe Betei­li­gung und Ein­bin­dung aller als Erfolgs­fak­tor“] Dadurch dass wir kei­ne fer­ti­gen Pro­duk­te haben, die wir auf Lager fer­ti­gen, son­dern das Know-how der Mit­ar­bei­ter als Ser­vice­leis­tung ver­mark­ten, war klar, dass der Bei­trag in Form der inten­si­ven Mit­nah­me der Beleg­schaft zur Ziel­er­rei­chung bei­trägt. Wir haben uns des­halb ent­schie­den, die Füh­rungs­kräf­te als Trei­ber der Ver­än­de­rung von Anfang an inten­siv mit ein­zu­be­zie­hen. Des­we­gen haben wir auch mit den Füh­rungs­kräf­ten gemein­sam die Füh­rungs­grund­sät­ze ent­wi­ckelt und die Ver­an­ke­rung derer in der gesam­ten Mann­schaft forciert.[/learn_more]

CON­TAS: Wel­che Ergeb­nis­se soll­ten mit den neu­en Füh­rungs­grund­sät­zen als inter­ne Ser­vice­qua­li­tät kun­den­fo­kus­sier­ter Mit­ar­bei­ter­füh­rung kon­kret erreicht werden?

Herr Bleck: Das The­ma Füh­rungs­grund­sät­ze im Sin­ne kun­den­fo­kus­sier­ter Mit­ar­bei­ter­füh­rung als inter­ne Ser­vice­qua­li­tät ist gera­de ein aktu­el­les The­ma, dass die hohe Bedeu­tung noch­mals beson­ders her­vor­hebt. Unab­hän­gig davon war uns klar: Wenn man Füh­rungs­grund­sät­ze nur von „oben“ vor­gibt, führt dies nicht zum Erfolg.

[learn_​more caption=„Dialogkompetenz für höhe­re Füh­rungs­qua­li­tät“] So haben wir auch in den Grund­sät­zen fest­ge­legt, dass sich die Füh­rungs­kräf­te regel­mä­ßig mit ihren Teams über die Zie­le und Auf­ga­ben aus­tau­schen. Das gab es vor­her in die­ser Form bei uns nicht und ist zu einer neu­en inter­nen Ser­vice­qua­li­tät gewor­den. Eben­so bei der Ver­an­ke­rung der Füh­rungs­grund­sät­ze. Im Rah­men von Work­shops konn­ten die Mit­ar­bei­ter ganz kon­kret nach­fra­gen, was hin­ter den ein­zel­nen Grund­sät­zen steckt und was das für den Arbeits­all­tag bedeu­tet. Genau das hat Frau Schaar­schmidt (Mit­glied der Geschäfts­lei­tung von CON­TAS) in den ein­zel­nen Work­shops zwi­schen Meis­tern und Mit­ar­bei­tern ver­sucht her­aus zu arbei­ten. Auch die The­men Greif­bar­keit der Füh­rungs­grund­sät­ze sowie die Erwar­tun­gen der Mit­ar­bei­ter von den Füh­rungs­kräf­ten und umge­kehrt wur­den im Rah­men des­sen inten­siv bear­bei­tet. Dafür haben die Füh­rungs­kräf­te in den ein­zel­nen Work­shops ganz zu Beginn die Füh­rungs­grund­sät­ze vor­ge­stellt und auch klar dar­ge­legt, an wel­chen The­men wir in der nächs­ten Zeit arbei­ten. Damit war jedem Mit­ar­bei­ter klar, das hat mein Chef im Fokus und das sind auch Din­ge die ich ein­for­dern kann.[/learn_more]

CON­TAS: Herr Bleck, was waren rück­bli­ckend die zen­tra­len Her­aus­for­de­run­gen für die Projektumsetzung?

Herr Bleck:
Pro­jekt „Ent­wick­lung von Führungsgrundsätzen“
Da wir als tech­ni­scher Ser­vice­dienst­leis­ter mit über­wie­gend tech­nisch gewerb­lich gepräg­ter Mit­ar­bei­ter­schaft, eher auf Daten, Zah­len und Fak­ten fokus­siert sind, war vor allem die Plat­zie­rung der „wei­chen“ The­men die kul­tu­rel­le Her­aus­for­de­rung. Eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung war wie­der­um die Ver­schie­den­heit der Füh­rungs­cha­rak­te­re, da jede Füh­rungs­kraft ihr Ver­hal­ten kri­tisch reflek­tie­ren muss­te. Wir muss­ten die Teams so zusam­men­stel­len, dass wir die ver­schie­de­nen Cha­rak­te­re mit­ein­an­der mischen. Der Impuls dafür kam von der CONTAS.

[learn_​more caption=„Führungsstandards als Mess­lat­te künf­ti­ger Füh­rungs­kräf­te“] Eine gro­ße Her­aus­for­de­rung lag letzt­lich vor allem in der Offen­heit des Neu­aus­rich­tungs­pro­zes­ses. Wir konn­ten kei­ner der Füh­rungs­kräf­te ver­spre­chen, die bei der Ent­wick­lung der Füh­rungs­grund­sät­ze dabei waren, dass Sie auch wei­ter­hin eine Rol­le als Füh­rungs­kraft bei der IFTEC ein­neh­men wer­den. Gleich­zei­tig haben wir ihnen gesagt, dass alles was wir jetzt erar­bei­ten, eine Mess­lat­te bei der Aus­wahl der zukünf­ti­gen Füh­rungs­kräf­te sein wird, weil Sie auch zu den erar­bei­te­ten Füh­rungs­stan­dards ste­hen müs­sen. Pro­jekt: „Ver­an­ke­rung der Füh­rungs­grund­sät­ze“ Die zen­tra­le Her­aus­for­de­rung zeig­te sich ins­be­son­de­re bei den Work­shops. Bei den Ver­an­stal­tun­gen ist auf ein­mal der Chef vor die Mann­schaft getre­ten und hat sich zu den Füh­rungs­grund­sät­zen bekannt: „Das sind die Füh­rungs­grund­sät­ze, nach denen ich künf­tig füh­ren wer­de. An die­sen Grund­sät­zen möch­te ich arbei­ten und lass ich mich auch mes­sen.“ Dabei hat jede Füh­rungs­kraft auch über die ope­ra­ti­ven Zie­le des Fach­be­rei­ches gespro­chen. Das war kul­tu­rell neu, sol­che „wei­chen“ Fak­to­ren vor der gesam­ten Mann­schaft vor­zu­brin­gen – vor allem bei unse­ren gewerb­li­chen Struk­tu­ren mit klas­si­schen Meis­ter- und Mitarbeiterrollen.[/learn_more]

CON­TAS: Aus Ihren Aus­füh­run­gen ergibt sich die Fra­ge, wie Sie mit die­sen Her­aus­for­de­run­gen in Ihrer Rol­le als Geschäfts­füh­rer, Pro­jekt­ver­ant­wort­li­cher und Trei­ber des Wan­dels umge­gan­gen sind?

Herr Bleck: Vor allem die Prä­senz vor Ort war bei der Ent­wick­lung der Füh­rungs­grund­sät­ze ent­schei­dend. Gleich­zei­tig auch die kla­re und offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on der Geschäfts­füh­rung, dass neben den har­ten Fak­to­ren auch die „wei­chen“ Fak­to­ren bei der Neu­aus­rich­tung für mehr Wachs­tum berück­sich­tigt wer­den – da bei­de Fak­to­ren wich­tig für den Erfolg des Unter­neh­mens sind.

[learn_​more caption=„Vorleben und Kom­mu­ni­zie­ren der Füh­rungs­grund­sät­ze“] Auch beim Aus­rol­len der Füh­rungs­grund­sät­ze vor der Beleg­schaft, war die Prä­senz der Geschäfts­füh­rung in den Ver­an­stal­tun­gen ein star­kes Signal. Wir haben unse­rer Füh­rungs­mann­schaft ver­deut­licht, wie wir in Zukunft bei der IFTEC füh­ren wol­len und was damit ver­bun­de­ne Schwer­punk­te und Zie­le sind. In die­sen Ver­an­stal­tun­gen waren auch immer die kom­plet­ten Füh­rungs­ebe­nen dabei und auch schon die „neu­en“ Füh­rungs­kräf­te, die für die Umset­zung unse­rer neu­en Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur not­wen­dig waren. Wir haben damals schon im Aus­wahl­pro­zess die Füh­rungs­grund­sät­ze genutzt, um poten­zi­el­le Kan­di­da­ten an die­sen zu spiegeln.[/learn_more]

Die IFTEC GmbH & Co. KG ist ein Gemein­schafts­un­ter­neh­men der Leip­zi­ger Ver­kehrs­be­trie­be (LVB) GmbH und der Sie­mens AG. Das Unter­neh­men mit Sitz in Leip­zig beschäf­tigt rund 500 Mit­ar­bei­ter und ist kom­pe­ten­ter Pro­blem­lö­ser bei allen Instand­hal­tungs­fra­gen im Bereich Fahr­weg­in­fra­struk­tur und Schienenfahrzeuge.

Fort­füh­rung des Inter­views Chan­ge Manage­ment in der Pra­xis: Kun­den­dia­log mit Herrn Bleck über die Erfolgs­fak­to­ren des Neu­aus­rich­tungs­pro­zes­ses der IFTEC GmbH & Co. KG

Bild­nach­weis: zusam­men­ge­stell­te Col­la­ge CON­TAS mit Logo IFTEC und Foto Bernd Bleck, Geschäftsführer

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