Auf dem Weg zur 4‑Ta­ge-Woche – Stär­kung der Pro­duk­ti­vi­tät und Resilienz

Veröffentlicht am 07.12.2022
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Ein Trend der uns nun schon meh­re­re Jah­re beglei­tet und auch von Arbeitnehmer:innen immer stär­ker gewünscht oder gar gefor­dert wird, ist die 4‑Ta­ge-Woche. Dies zei­gen eini­ge aktu­el­le Umfra­gen und wird auch immer wie­der in der Zusam­men­ar­beit mit unse­ren Kund:innen deut­lich. Sie stel­len sich der Her­aus­for­de­rung, gemein­sam mit uns die 4‑Ta­ge-Woche ein­zu­füh­ren. Die­se Arbeits­zeit­ver­kür­zung und die damit ein­her­ge­hen­de Leis­tungs­ori­en­tie­rung wer­den die Mit­tel sein, um damit einen Wett­be­werbs­vor­teil zu erzielen. 

Doch Auf dem Weg zur 4‑Ta­ge-Woche müs­sen erst eini­ge Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen wer­den, um gleich­zei­tig mehr Pro­duk­ti­vi­tät und Wohl­be­fin­den zu errei­chen. Eine sehr wich­ti­ge Vor­aus­set­zung ist die Stär­kung der Resi­li­enz. Die­sem The­ma wol­len wir uns des­halb im nach­fol­gen­den Arti­kel zu unse­rer „4‑Ta­ge-Woche“ Bei­trags­rei­he widmen.

Quel­le: Unsplsh, https://​uns​plash​.com/​p​h​o​t​o​s​/​G​H​o​x​P​I​8​q​vfs, 2021

4‑Ta­ge-Woche als Wett­be­werbs­vor­teil – mehr Pro­duk­ti­vi­tät & Wohlbefinden

Der wirk­li­che kul­tu­rel­le Trei­ber des Wan­dels liegt nach der Pan­de­mie in der Neu­be­wer­tung der Lebens­qua­li­tät als Gren­ze zum zukünf­ti­gen Wett­be­werb. Bei der Trans­for­ma­ti­on von HR zu Peo­p­le & Cul­tu­re sind drei Begrif­fe Pflicht: schlank, inte­griert und wert­trei­bend.

Wie lösen wir das Dilem­ma­ta, wenn wir einer­seits Auf­trä­ge nicht mehr abar­bei­ten und Dienst­leis­tun­gen infol­ge des Arbeits­kräf­te­man­gels nicht mehr anbie­ten kön­nen, aber ande­rer­seits das Ver­lan­gen der Beschäf­tig­ten nach mehr Lebens- als Arbeits­zeit immer grö­ßer wird? 

Um neue Mit­ar­bei­ten­de zu gewin­nen und um bestehen­de Ange­stell­te neu zu moti­vie­ren und zu bin­den, kann die Ein­füh­rung einer fokus­sier­ten Arbeits­zeit (4‑Ta­ge-Woche) als moder­nes Arbeits­mo­dell einen wesent­li­chen Bei­trag leis­ten. Es ist ein Attrak­tor für die Tal­ent­ge­win­nung und dient zur Akqui­se und Bin­dung der Gene­ra­ti­on Z und Y.

Bei der Umstel­lung auf eine 4‑Ta­ge-Woche wird nur die Arbeits­zeit, nicht aber das Arbeits­pen­sum, redu­ziert. Bei die­sem Arbeits­zeit­mo­dell beträgt die Anzahl an Arbeits­ta­gen in einer Arbeits­wo­che vier anstatt fünf – es wird dabei aber nicht weni­ger geleis­tet, abge­ar­bei­tet oder erle­digt, son­dern ledig­lich die Arbeit auf vier Tage ver­teilt.
Im Umkehr­schluss heißt das für das Unter­neh­men und die Beschäf­tig­ten ein Höchst­maß an Effi­zi­enz und Pro­duk­ti­vi­tät zu errei­chen, um im Gegen­zug mit einem wei­te­ren frei­en Tag belohnt und ent­las­tet zu werden.

In der aktu­el­len Ent­wick­lung trifft jetzt der zuneh­men­de gene­ra­ti­ve Druck, Arbeit neu zu orga­ni­sie­ren und Füh­rung neu in Teams zu leben, mit aller kri­sen­haf­ten Dyna­mik der Trans­for­ma­ti­on zusam­men.
Dies for­dert die Entscheider:innen kon­se­quent her­aus, die Wer­te und Füh­rungs­kul­tur ernst­haft auf die Agen­da zu set­zen, um Flucht­be­we­gun­gen ins attrak­ti­ve­re Leben zu verhindern.

Arbeits­zeit­ver­kür­zung und Leis­tungs­ori­en­tie­rung wer­den damit die Mit­tel sein, um für Ihr Unter­neh­men einen Wett­be­werbs­vor­teil zu erzie­len. Zudem kann die Ein­füh­rung einer 4‑Ta­ge-Woche u.a. Kos­ten­vor­tei­le bringen. 

Tak­tisch dar­auf zu hof­fen, dass der Wunsch nach Teil­zeit durch den erhöh­ten Druck der stei­gen­den Lebens­hal­tungs­kos­ten ver­min­dert wird, löst nicht das Pro­blem des Arbeitskräftemangels.

Auch Umfra­gen zei­gen wie groß der Wunsch nach Arbeits­zeit­ver­kür­zung. 70 bri­ti­sche Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen tes­ten eine 4‑Ta­ge-Woche ohne Lohn­ein­bu­ßen für die Beschäf­tig­ten. Die­se ver­pflich­ten sich aller­dings im Gegen­zug, ihre Pro­duk­ti­vi­tät zu 100 Pro­zent aufrechtzuerhalten.

Vor­aus­set­zung: Stär­kung der indi­vi­du­el­len und orga­ni­sa­tio­na­len Resi­li­enz

Ein­füh­rung einer 4‑Ta­ge-Woche klingt leicht, ist es aber abso­lut nicht. Um die­se Trans­for­ma­ti­on erfolg­reich umzu­set­zen, benö­tigt es einen enor­men Ein­satz, sowohl von sei­ten des Unter­neh­mens, als auch von den Mit­ar­bei­ten­den selbst. 

Eine der wich­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen ist die Stär­kung der Resi­li­enz, d.h. der eige­nen psy­chi­schen Wider­stands­kraft. Resi­li­enz bezeich­net all­ge­mein die Wider­stands­fä­hig­keit gegen­über Belas­tun­gen von außen. 

Indi­vi­du­el­le Resi­li­enz bezieht sich auf das Indi­vi­du­um und wie es mit schwie­ri­gen Situa­tio­nen, psy­chi­scher und kör­per­li­cher Belas­tung sowie Frust umgeht. Ziel der indi­vi­du­el­len Resi­li­enz ist es, Her­aus­for­de­run­gen zu lösen und psy­chisch gestärkt dar­aus hervorzugehen. 

Orga­ni­sa­tio­na­le Resi­li­enz bezieht sich auf eine Orga­ni­sa­ti­on bzw. ein Unter­neh­men. Resi­li­en­te Unter­neh­men sind bereit, Her­aus­for­de­run­gen anzu­neh­men. Sie sind zudem wett­be­werbs­fä­hi­ger und kön­nen sich auch unter erschwer­ten Bedin­gun­gen im Wett­be­werb durch­set­zen. Sie haben die Fähig­keit, die eige­ne Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur sowie Pro­zes­se an die neu­en Gege­ben­hei­ten anzupassen. 

In der sich stän­dig ver­än­dern­den Arbeits­welt ist Resi­li­enz im beruf­li­chen Kon­text der Schlüs­sel zum Erfolg. Sie schützt Arbeit­ge­be­ben­de und Arbeit­neh­men­de bei­spiels­wei­se vor Burn-Outs, die im Arbeits­all­tag immer häu­fi­ger werden. 

Wer als Mensch resi­li­ent ist, ist zudem leis­tungs­fä­hi­ger und pro­duk­ti­ver. Orga­ni­sa­tio­na­le und indi­vi­du­el­le Resi­li­enz sind somit ele­men­tar für die Wirt­schaft­lich­keit, Pro­duk­ti­vi­tät und die Zukunfts­fä­hig­keit von Unternehmen. 

(Quel­le: www​.sth​ree​.com/​z​u​k​u​n​f​t​-​d​e​r​-​a​r​b​e​i​t​/​s​o​-​s​t​a​r​k​e​n​-​s​i​e​-​d​i​e​-​r​e​s​i​l​i​e​n​z​-​i​m​-​u​n​t​e​r​n​e​h​m​e​n​-​u​n​d​-​b​e​i​-​i​h​r​e​n​-​b​e​s​c​h​a​f​t​i​g​ten)

Das bes­te an Resi­li­enz: Sie ist trai­nier­bar, sowohl in Orga­ni­sa­tio­nen als auch bei Indi­vi­du­en.
In bei­den Fäl­len wer­den Pro­ble­me durch den Rück­griff auf per­sön­li­che Res­sour­cen selbst gelöst. 

10 Tipps zur Stär­kung Ihrer Resilienz

  1. Wenn Sie gütig und gedul­dig auf sich selbst bli­cken, wer­den Sie neue Sei­ten an sich kennenlernen. 
  2. Über unser Wohl­ge­fühl bestim­men nicht die Situa­tio­nen selbst, son­dern wie wir damit umge­hen und sie bewerten.
  3. Sei­en Sie sich stets bewusst, dass unse­re Gefüh­le wie Angst und Sor­ge nicht die Rea­li­tät sind und ledig­lich unser Emp­fin­den abbilden.
  4. Unse­re Gedan­ken beein­flus­sen unse­re Gefüh­le. D.h. wie glück­lich und erfolg­reich Sie sind, hängt maß­geb­lich von der Qua­li­tät Ihrer Gedan­ken ab, die sie selbst bestim­men kön­nen. Wie Sie eine Situa­ti­on gedank­lich bewer­ten, beein­flusst mas­siv Ihre Psyche. 
  1. Pfle­gen Sie ihre Bezie­hun­gen und sei­en Sie offen für neue Kon­tak­te. Gehen Sie auf Ihre Bezie­hun­gen und Kon­tak­te zu, falls sie Unter­stüt­zung brauchen.
  2. Ver­su­chen Sie aus nega­ti­ven Gefüh­len zu lernen.
  3. Ver­su­chen Sie ihre Gefüh­le ratio­nal wahr­zu­neh­men und die­se nicht zu bewerten.
  4. Freu­en Sie sich über Ihren Erfolg und loben Sie sich dafür. Falls etwas nicht wie gewollt funk­tio­niert, suchen Sie die Schuld nicht nur bei sich.
  5. Reflek­tie­ren Sie sich selbst. Was hat gut funk­tio­niert? Wel­che Eigen­schaf­ten und Talen­te brin­gen Sie voran?
  6. Orga­ni­sie­ren und struk­tu­rie­ren Sie sich gut. Das ver­leiht einen kla­ren Plan und gibt Ihnen Halt und Sicherheit.
Quel­le: Uns­plash, https://​uns​plash​.com/​p​h​o​t​o​s​/​4​l​A​1​s​D​F​r​8Y8, 2022

Resi­li­enz im All­tag – Social Media

Auch im All­tag begeg­nen Arbeitnehmer:innen und ‑geber:innen, immer wie­der per­sön­li­chen Her­aus­for­de­run­gen durch Belas­tun­gen von außen, bei der eine Stär­kung der Resi­li­enz von Vor­teil ist. Dies betrifft ins­be­son­de­re den Ein­fluss sozia­ler Medi­en. Social Media bedeu­tet für uns Stress, so auch unse­re Part­ne­rin Fran­zis­ka Sei­del von ExtraZwei. 

Anhand die­ses kon­kre­ten Bei­spiels wol­len wir Ihnen resi­li­en­tes Ver­hal­ten näher brin­gen. Wir zei­gen Ihnen, wie Sie sich von einem sozia­len Netz­werk nicht über­for­dern lassen.

Quel­le: Uns­plash, https://​uns​plash​.com/​p​h​o​t​o​s​/​E​Q​S​P​I​1​1​r​f68, 2020

Ein­schät­zung der Stress­fak­to­ren durch Fran­zis­ka Sei­del von ExtraZwei:

Social Media bedeu­tet für uns Stress. Das kommt zum einen durch den Dopa­min-Kick, denn das Gehirn schüt­tet beim Scrol­len will­kür­lich Glücks­hor­mon aus. Das ist auch der Grund dafür, war­um Nutzer:innen nicht mehr auf­hö­ren kön­nen zu kon­su­mie­ren. Eben­so führt die Gefühl­sach­ter­bahn, bei der in sehr kur­zer Zeit vie­le ver­schie­de­ne Gefüh­le und Emo­tio­nen durch­lau­fen wer­den, zu Stress. Die­ser schnel­le Wech­sel von Gefüh­len ist unglaub­lich anstren­gend für unser Gehirn und unse­ren Körper. 

Der letz­te und wohl am stärks­ten dis­ku­tier­te Stress­grund ist der Drang, der durch Ins­ta und Co. ent­steht, sich stän­dig mit ande­ren Men­schen zu ver­glei­chen. Sozia­le Medi­en zei­gen nur einen Aus­schnitt, trotz­dem ver­glei­chen sich Nutzer:innen unter­be­wusst. Dies löst bei vie­len Druck und nega­ti­ve Gefüh­le aus.

Weil Nutzer:innen von sozia­len Netz­wer­ken inner­halb kür­zes­ter Zeit unend­li­che vie­le Infor­ma­tio­nen und Emo­tio­nen ver­ar­bei­ten müs­sen, ver­braucht die Nut­zung extrem viel Ener­gie. Des­halb ist es wich­tig, sich bewusst fes­te Zei­ten ein­zu­pla­nen und nicht zwi­schen­drin stän­dig rein­zu­schau­en, wie man es häu­fig bei kur­zen War­te­zei­ten z.B. in der Bahn, an der Schlan­ge im Super­markt oder im War­te­zim­mer eine Pra­xis unter­be­wusst macht. 

Tipp: Stel­len Sie bes­ten­falls die Benach­rich­ti­gun­gen für Social Media Apps aus. 

Zudem kann es sehr hilf­reich sein, nach der Nut­zung eine Atem­übung zu machen, um dem Gehirn die Chan­ce zu geben, die Infor­ma­tio­nen kurz zu ver­ar­bei­ten, bevor es wei­ter geht. 

Damit es Ihnen lang­fris­tig gelingt, einen ent­spann­ten Umgang mit Social Media zu errei­chen, soll­ten Sie immer einen Aus­gleich zwi­schen ana­lo­gen und digi­ta­len Kon­tak­ten schaf­fen. So kann Social Media ent­spann­ter genutzt werden. 

Kon­su­mie­ren Sie die­se Medi­en­form bewuss­ter, wie Sie es bei­spiels­wei­se bei einem Buch tun wür­den. Durch eine bewuss­te und selbst­be­stimm­te Nut­zung, wer­den Sie, und nicht der Algo­rith­mus bzw. die Platt­form­be­trei­ber, zum/​zur Entscheider:in.

(Quel­le: Lin­ke­dIn Fran­zis­ka Sei­del; CO-Foun­der extrazwei)

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