Rama­dan: mehr als Ver­zicht auf Essen und Trinken

Veröffentlicht am 06.05.2019
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Kul­tur & Lifestyle-Impuls

Diver­si­ty-Know­ledge

Für rund 1,6 Mrd. Mus­li­me beginnt heu­te der ers­te Fas­ten­tag des mus­li­mi­schen Monats Rama­dan, in dem der Koran her­ab­ge­sandt wur­de, wes­we­gen der Monat einen sehr hohen Stel­len­wert im mus­li­mi­schen Glau­ben hat.

Was bedeu­tet das eigent­lich außer von der Mor­gen­däm­me­rung bis zum Son­nen­un­ter­gang auf Spei­sen und Geträn­ke zu ver­zich­ten? War­um wird über­haupt gefastet?

Der ein­fachs­te Grund ist, weil es Got­tes Gebot ist. Im Koran wird in Sure 2 Vers 183 den Mus­li­men das Fas­ten vor­ge­schrie­ben. Schwan­ge­re, Stil­len­de, Kran­ke, Alte etc. sind vom Fas­ten ausgenommen.

Fas­ten bedeu­tet auch sich dem Rau­chen und Geschlechts­ver­kehr zu ent­hal­ten und sei­ne Zun­ge zu hüten, d.h. auf schlech­te Wor­te und Tratsch&Klatsch zu verzichten.

Wie wirkt sich das Prin­zips des Ver­zichts auch in unse­rer Kul­tur aus? Ver­bin­det die­ses Prin­zip die Unter­schie­de der ein­zel­nen Glau­bens­rich­tun­gen und ermög­licht einen respekt­vol­le­ren Umgang sowie mehr Ver­ständ­nis füreinander?

Sind Sie als Mana­ger auch Fan des inter­mit­tie­ren­den Fastens?

Mus­li­me vor allem in west­li­chen Län­dern haben das Pri­vi­leg Gewiss­heit zu haben, dass am Abend mit 100 pro­zen­ti­ger Sicher­heit Speis‘ und Trank auf dem Tisch war­ten wer­den. Man lernt dank­ba­rer zu sein und mit armen Men­schen mit­zu­füh­len. Eben­so erlebt man Gemein­schaft und Zuge­hö­rig­keits­ge­füh­le, wenn man sich gemein­sam einer höhe­ren Idee unter­ord­net. Ein wei­te­rer Vor­teil des Fas­tens ist, dass man durch den Hun­ger den inne­ren Schwei­ne­hund bre­chen und somit schlech­te Ange­wohn­hei­ten leich­ter able­gen kann. Ein see­li­sches Cle­an­sing also.

Wie kön­nen Sie fas­ten­de Kol­le­gen unterstützen?

Anstö­ßi­ge Wit­ze und pro­vo­ka­ti­ves Essen vor Fas­ten­den sind unfair; wenn Sie sehen, dass so etwas pas­siert, grei­fen Sie ein. Team-Lun­ches wer­den am bes­ten nach dem Rama­dan geplant. Möch­te sich Ihr Kol­le­ge zum Beten zurück­zie­hen, sei­en Sie ver­ständ­nis­voll. Wie es so schön heißt: Rück­sicht­nah­me ist die bes­te Form der Unter­stüt­zung. So stei­gern Sie den Wohl­fühl­fak­tor in Ihrem Unternehmen.

Was kann man die­ser „Kul­tur des Ver­zich­tes“ entnehmen?

Betrach­tet man es aus rein reli­giö­ser Per­spek­ti­ve, wird vor allem wäh­rend die­ser Fas­ten­zeit eine mina­lis­ti­sche Lebens­kul­tur gelebt, ganz nach dem Zeit­geist. Der tem­po­rä­re Ver­zicht ist ein Weg um nach­hal­tig mehr zu haben. Denn wer Dank­bar­keit lebt, lebt Nachhaltigket.
Wo fan­gen Sie an zu fas­ten um das Wesent­li­che, oder auch sich selbst zu erkennen?

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